Zu sehen ist ein Gebiss auf Geldscheinen, um zu zeigen, dass bei Zahnarztkosten große Preisunterschiede entstehen können.

Wie entstehen bei den Zahnarztkosten die enormen Preisunterschiede?

Die Preise für Zahnarztkosten variieren teilweise stark. Wie kann das sein? Um zu verstehen, woher diese Preisunterschiede kommen, ist zunächst festzustellen, wie der Preis für eine Zahnbehandlung aufgebaut ist.

Inhaltsverzeichnis

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Alle dentolo-Inhalte werden von Zahnmediziner:innen verfasst und geprüft.

Zahnarztkosten: Das sind ihre Bestandteile

Die Kosten für eine Zahnbehandlung setzen sich zusammen aus:

  • Dem zahnärztlichen Honorar
  • Den Material- und Laborkosten

Dies gilt für Zahnersatz, aber auch für Füllungen und alle anderen Behandlungsformen.

Je nachdem welche Leistung Sie wählen, bieten sowohl das Zahnarzthonorar als auch Material- und Laborkosten Spielraum. Beide Aspekte können die Zahnarzt-Kosten nach oben oder unten beeinflussen. Die Kosten werden bei Beginn der Behandlung so genau wie möglich geschätzt und im Falle von Zahnersatz im Heil- und Kostenplan festgehalten.

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Preisunterschiede bei Zahnarztkosten durch 2 Gebührenordnungen

Für zahnärztliche Leistungen existieren zwei unterschiedliche Gebührenordnungen, je nachdem, ob die Behandlung mit dem Festzuschuss von der gesetzlichen Krankenkasse bezuschusst wird, oder eine Privatleistung darstellt.

  • Entscheiden Sie sich für die Regelversorgung, auch Kassenleistung genannt, findet der „Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen“ (BEMA) Anwendung
  • Eine Privatleistung rechnet Ihr Zahnarzt über die „Gebührenordnung für Zahnärzte“ (GOZ) ab

Letztere betrifft somit Privatpatienten sowie Kassenpatienten, die eine Privatleistung in Anspruch nehmen, sei es eine gleichartige (gleiche Versorgungsart, nur hochwertigere Ausführung) oder eine andersartige Versorgung (andere Art der Versorgung).

Beispiel: Fehlt dem Patienten ein Zahn, kann er entweder die Regelversorgung (Brücke mit Teilverblendung), eine gleichartige Versorgung (Brücke mit Vollverblendung) oder eine andersartige Versorgung (z.B. Implantat mit Krone), wählen. Die andersartige Versorgung wird komplett über die GOZ abgerechnet. Bei der gleichartigen Versorgung wird die Krone zwar über die GOZ abgerechnet, die restlichen Begleitleistungen des Zahnersatzes, wie bei der Regelversorgung, laufen aber über die BEMA-Ordnung.

BEMA – „Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen“

Das Verzeichnis der BEMA enthält alle zahnärztlichen Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen zumindest teilweise übernommen werden. Sie beinhaltet nicht nur die Kosten für das Material, sondern bestimmt auch das Honorar der Zahnärzte für die einzelnen Behandlungen.

GOZ – „Gebührenordnung für Zahnärzte“

Die GOZ besteht aus einem entsprechend größeren Leistungskatalog, da hier auch Behandlungen aufgeführt sind, die nicht gesetzlich übernommen werden. Auch die GOZ umfasst das zahnärztliche Honorar. Im Gegensatz zur BEMA, enthalten die GOZ Sätze jedoch nicht immer alle Kosten für das verwendete Material, sodass diese zusätzlichen Verbrauchsmaterialien getrennt abgerechnet werden.

Zahnarztkosten Preisunterschiede: Steigerungsfaktor schwere Behandlung

Bei der GOZ fließt außerdem der individuelle Aufwand und Schwierigkeitsgrad der Behandlung der Patienten in das Honorar ein. Somit kann der Gebührensatz einer Behandlung mit einem Faktor multipliziert werden, der zwischen 1 und 3,5 liegt, individuell gemessen an der Schwierigkeit und dem Aufwand der Behandlung eines Patienten. Bei besonders schwierigen Behandlungen kann der Faktor sogar 3,5 übersteigen. Hierfür bedarf es aber einer gesonderten Aufklärung.

Bei Privatleistungen kann das Zahnarzthonorar somit von Zahnarzt zu Zahnarzt variieren.

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Bei Kassenleistungen ist dies nicht der Fall. Die BEMA umfasst sowohl Materialkosten als auch Zahnarzthonorar und der sich daraus ergebende Gebührensatz kann nicht gesteigert werden. Kostenvoranschläge für Kassenleistungen können somit nur leicht aufgrund von Laborkosten variieren, während bei Privatleistung eine Variation in allen Kostenbestandteilen (Honorar, Materialkosten, Laborkosten) möglich ist.

Zusammengefasst: Die Preise für Privatleistungen variieren stärker als die der Kassenleistungen, weil das Zahnarzthonorar individuell für jeden Patienten festgelegt werden kann.

Laborkosten als Kostentreiber bei Zahnarztkosten

Die Laborkosten sind in keiner der beiden Gebührenordnungen enthalten und werden somit sowohl bei Privatleistungen als auch bei Kassenleistungen getrennt abgerechnet. Bei vielen Behandlungen, insbesondere bei Zahnersatz, machen die Kosten des Labors einen Großteil der Gesamtkosten aus. Auch wenn Laborpreise teilweise reguliert sind, können in anderen Bereichen große Unterschiede bestehen. In der Regel arbeitet eine Zahnarztpraxis mit einem bestimmten Dentallabor zusammen, weshalb die Preise einer Zahnarztpraxis stark mit den Preisen des jeweiligen Labors einhergehen.

Die Variation der Laborpreise ist somit ein wichtiger Faktor für die Preisunterschiede bei Zahnbehandlungen.

Mit diesen Tipps können Sie Zahnarztkosten sparen

Im Falle einer Kassenleistung ist dies der einzige veränderbare Posten, da Honorar sowie Material in der BEMA enthalten und pro Behandlung festgelegt sind. Bei Privatleistungen kann das Honorar zwar variieren, jedoch macht dies einen kleineren Anteil an den Gesamtkosten aus. Somit sind es in den meisten Fällen Kosten des Labors, welche die Behandlungskosten signifikant beeinflussen.

Tipp: Aufgrund der Preisunterschiede ist es wichtig, eine zweite Zahnarztmeinung zu Ihrem Kostenvoranschlag einzuholen. Sie, als Patient, können meist nicht einschätzen, ob die Kosten der Behandlung angemessen sind oder ob ein Zahnarzt, der mit einem anderen Labor zusammenarbeitet, ein besseres Angebot machen kann. Durch den Preisvergleich verschiedener Angebote können Sie auch Ihren Eigenanteil bei bezuschussten Behandlungen senken.

Preisunterschiede bei Zahnarztkosten für Füllungen

Schon bei einer einfachen Füllung können Preisunterschiede entstehen. Hier kommt es darauf an, aus welchem Material die Füllung sein. Der Zahnarzt unterscheidet zwischen:

  • Amalgamfüllungen
  • Kompositfüllungen

Amalgamfüllungen werden komplett von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Wünschen Sie sich aber eine zahnfarbene Kunststofffüllung, müssen Sie mit einem Eigenanteil rechnen. Je nach Größe und Schwierigkeit der Füllungstherapie können Sie mit 80 € bis 150 € kalkulieren. Wählen Sie eine noch hochwertigere Versorgung, z.B. ein Gold- oder Keramikinlay, liegen die Kosten zwischen 500 € und 1000 €.

Sollten Sie unter einer ärztlich nachgewiesenen Amalgamallergie leiden, schwanger sein, stillen oder eine Niereninsuffizienz haben, übernimmt die gesetzliche Kasse die Kosten für die Kompositfüllung. Das Gleiche gilt für Kinder bis 15 Jahren und im Frontzahnbereich, wenn es sich um eine einschichtige Füllung handelt.

Preisunterschiede bei Zahnarztkosten für Implantate

Gerade bei Zahn-Implantaten können große Preisunterschiede entstehen. Hier kommt es zum einen darauf an, welche Art von Implantat Sie wünschen. Es gibt Implantate aus:

  • Titan
  • Keramik

Titanimplantate zeichnen sich durch eine gute Verträglichkeit und eine schnelle Einheilung aus. Je nach Aufwand und Anatomie Ihres Kiefers kostet ein Titanimplantat zwischen 1400 € - 2200 €.
Keramikimplantate sind gerade im Frontzahnbereich ästhetisch besser, brauchen allerdings eine längere Einheildauer und sind technisch aufwendiger zu setzen. Deshalb entstehen Kosten zwischen 2200 € - 3600 € für ein Keramikimplantat.

Preisunterschiede bei Zahnarztkosten für Kronen

Bei Kronen können Preisunterschiede bei Zahnarztkosten vor allem durch die Wahl des Materials entstehen. Zahnärzte unterscheiden zwischen:

Kronenart Kosten Eigenanteil
Krone mit Teilverblendung 400 bis 600 €
Keramische Teilkrone 400 bis 800 €
Vollkeramik-Krone 700 bis 1.000 €
Goldkrone 500 bis 700 €
Unverblendete Metallkrone (Vollgusskrone) 250 bis 400 €

Die günstigste Krone im Seitenzahnbereich ist die Nichtedelmetall-Krone. Sie ist silbern und wird zu 60 % von der Krankenkasse bezahlt. Da die Krankenkasse für jede Krone, egal aus welchem Material, den gleichen Zuschuss bezahlt, steigern sich die Kosten mit der Wahl einer hochwertigeren Versorgung.

Zahnarztkosten im Ausland

Häufig werben Zahnkliniken im Ausland für Zahnersatz und Implantate zu günstigen Preisen. Bei diesen Angeboten sollten Sie gründlich abwägen, ob der Preisunterschied Grund genug ist, nicht zu Ihrem Hauszahnarzt zu gehen.

Bei Zahnersatz aus dem Ausland liegt die Gewährleistung bei dem Zahnarzt, der die Behandlung durchgeführt hat. Sollten also Reparaturen notwendig sein, oder Komplikationen auftreten, darf ein ansässiger Zahnarzt keine Veränderungen vornehmen, ohne dass die Gewährleistung auf Ihren Zahnersatz erlischt.

Fazit: So entstehen die Preisunterschiede bei Zahnarztkosten

Abschließend kann man sagen, dass die Preisunterschiede bei Zahnarztkosten durch viele Faktoren beeinflusst werden. Vor allem die Preise für die Zahntechniker variieren stark. Hier sollte auch nicht zu viel gespart werden, da der Zahntechniker den Ersatz herstellt, der anschließend dauerhaft in Ihrem Mund verbleiben soll. Sie können sich mit einer Zahnzusatzversicherung allerdings leicht vor hohen Zahnarztkosten schützen.

Mit der Zahnzusatzversicherung dentolo können Sie hohe Kosten beim Zahnarzt vermeiden:

  • Ohne Wartezeit rückwirkend abgesichert (bis zu 6 Monate): Auch bei angeratenen oder laufenden Behandlungen und fehlenden Zähnen

  • Bis zu 1.500 Euro AKUT-Soforthilfe (50% im ersten Jahr)

  • Bis zu 100% Erstattung u.a. für Füllungen, Zahnersatz (u.a. Implantate, Kronen, Brücken)

  • Bis zu 100% Erstattung für 2 professionelle Zahnreinigungen pro Jahr

  • Zusatzleistungen inklusive u.a. Vollnarkose, 100% Unfall-Zahnschutz für Kinder bis 18 Jahre

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