Zu sehen ist ein Sparschwein, um zu verdeutlichen, dass Zahnarztkosten bei den Steuern geltend gemacht werden können.

Wie Sie Ihre Zahnarztkosten optimal von der Steuer absetzen

Zahnarztkosten belasten Patienten finanziell stark. Insbesondere Zahnersatz ist oft mit hohen Kosten verbunden. Deshalb sollten Sie jede Möglichkeit nutzen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Erfahren Sie hier, wann Sie Zahnarztkosten in der Steuererklärung angeben und von der Steuer absetzen können.

Inhaltsverzeichnis

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Wann können Sie Zahnarztkosten von der Steuer absetzen?

Sie können Zahnarztkosten von der Steuer absetzen, wenn die Kosten eine unzumutbare finanzielle Belastung für Sie darstellen.

Ob die Zahnbehandlung eine unzumutbare Belastung darstellt, wird anhand des prozentualen Anteils der Behandlungskosten an Ihrem Jahreseinkommen gemessen.

Zusätzlich steigt die Grenze zur Unzumutbarkeit mit steigendem Jahreseinkommen und wird beeinflusst durch die Kinderanzahl und den Familienstatus.

Die Grenze der Zumutbarkeit wird je nach Gesamtbetrag der Bruttoeinkünfte individuelle berechnet. Bei einem Einkommen bis 15.340€ gelten Kosten bis zu 5% des Einkommens als zumutbar. Übersteigen die Kosten 5% des Einkommen, kann der Betrag, der diese 5% übersteigt bei der Steuererklärung geltend gemacht werden.

Gesamtbetrag der Einkünfte bis 15.340 € über 15.340 €
bis 51.130 €
über 51.340 €
1. Steuerpflichtig ohne Kinder
a) ledig 5% 6% 7%
b) verheiratet 4% 5% 6%
2.Steuerpflichtig mit Kindern
a) ein oder zwei Kinder 2% 3% 4%
b) drei oder mehr Kinder 1% 1% 2%

Quelle: Einkommenssteuergesetz (EStG) §33 Außergewöhnliche Belastungen. Stand 09/2016

Die Grenze zur Unzumutbarkeit liegt somit bei Alleinstehenden zwischen 5 und 7 Prozent, je nach Höhe des Bruttoeinkommens. Bei einem oder zwei Kindern müssen die Zahnarztkosten relativ zum Bruttoeinkommen nur 2 bis 4 Prozent ausmachen und die Grenze sinkt nochmal auf 1 bis 2 Prozent für drei oder mehr Kinder. Der Gesamtbetrag der Einkünfte umfasst Gehalt, Rente, Miet- und sonstige Einnahmen.

Wie hoch ist die zumutbare Belastung bei Krankheitskosten?

Die zumutbare Belastung bei Krankheitskosten ist für jeden individuell unterschiedlich. Sie ist abhängig vom Bruttoeinkommen und wird nach der oben gezeigten Tabelle berechnet.

Übrigens! Neben Zahnarztrechnungen können Sie beispielsweise auch Zuzahlungen bei Medikamenten, Kuraufenthalte, Krankenhauskosten, Kosten für Brillen oder kieferorthopädische Behandlungen oder Beerdigungskosten angeben.

Zahnarztkosten steuerlich absetzen: Rechenbeispiele

Das Berechnen der Unzumutbarkeitsgrenze funktioniert in vier Schritten. Wir orientieren uns dabei an der obenstehenden Tabelle.

  • 1. Schritt: 5, 4, 2 oder 1 % des Einkommens bis 15.340 €
  • 2. Schritt: PLUS 6, 5, 3 oder 1 % des Einkommens bis 51.130 €
  • 3. Schritt: PLUS 7, 6, 4 oder 2 % des Einkommens über 51.130 €
  • 4. Schritt = Mindestbetrag unzumutbare Belastung

Wenn Ihr Einkommen unter 15.340 € liegt, entfallen Schritt 2 und 3.

Wenn Ihr Einkommen unter 51.130 € liegt, entfällt Schritt 3.

Beispiel 1: Reiner

  • Familienstand: Lediger Steuerpflichtiger ohne Kind
  • Jährliches Gesamteinkommen: 50.000 €
  • Eigenanteil für Zahnersatz: 3.500 €

Da Reiner ledig und ohne Kind ist, rechnen wir für ihn mit den Werten der Zeile 1a) in der obenstehenden Tabelle.

1. Schritt: Die ersten 15.340 € von Reiners Einkommen werden zu 5 % berechnet.

► 5 % von 15.340 € = 767,00 €

2. Schritt: Reiner verdient 50.000 €. Damit liegen 34.660 € seines Einkommens im Bereich von 15.340 € bis 51.130 € (50.000 € - 15.340 € = 34.660 €). Dieser Einkommensbereich wird zu 6 % berechnet.

► 6 % von 34.660 € = 2.079,60 €

► Summe: 767,00 € + 2.079,60 € = 2.846,60 €

Die Kosten für das Zahnimplantat (3.500 €) sind höher als seine zumutbare Belastung (2.846,60 €). 654,40 € der außergewöhnlichen Belastung sind in der Steuererklärung absetzbar.

Das Ergebnis: Reiner kann seine Zahnarztkosten in der Steuererklärung als unzumutbare Belastung geltend machen.

Beispiel 2: Brigitte

  • Familienstand: Verheiratete Steuerpflichtige mit 3 Kindern
  • Jährliches Gesamteinkommen: 70.000 €
  • Eigenanteil für Zahnersatz: 1.200 €

Da Brigitte verheiratet ist und 3 Kinder hat, gelten für Sie die Werte der Zeile 2b) in der obenstehenden Tabelle.

1. Schritt: Die ersten 15.340 € von Brigittes Einkommen werden zu 1 % berechnet.

► 1 % von 15.340 € = 153,40 €

2. Schritt: Brigitte verdient 70.000 €. 35.790 € ihres Einkommens im Bereich von 15.340 € bis 51.130 € (51.130 € - 15.340 € = 35.790 €). Dieser Einkommensbereich wird zu 1 % berechnet.

► 1 % von 35.790 € = 357,90 €

3. Schritt: 18.870 € von Brigittes Einkommen liegen über 51.130 €. Dieser Einkommensbereich wird zu 2 % berechnet.

► 2 % von 18.870 € = 377,00 €

► Summe: 153,40 € + 357,90 € + 377,00 € = 888,30 €

Die Kosten für den Zahnersatz (1.200 €) sind höher als Ihre zumutbare Belastung (888,30 €). 311,70 € sind bei der Steuererklärung absetzbar.

Das Ergebnis: Brigitte kann Ihre Zahnarztkosten in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastung geltend machen.

Zahnarztkosten erstatten lassen

Welche Zahnarztkosten können von der Steuer abgesetzt werden?

Selbstverständlich können nur Kosten von der Steuer abgesetzt werden, die Sie selbst tragen. Kosten, die von der Krankenkasse übernommen werden, z. B. über den Festzuschuss oder von Ihrer Zahnzusatzversicherung, können nicht als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden.

Teure Zahnbehandlungen steuerlich absetzen

Wenn Sie sich als gesetzlich Versicherter gegen eine Regelversorgung entscheiden, zahlt die GKV nur einen geringen Anteil und die Grenze zur Unzumutbarkeit kann schnell überschritten werden. Somit lohnt es sich, insbesondere in einem solchen Fall den Zahnersatz in der Steuererklärung anzugeben.

Medikamente und Fahrtkosten zum Zahnarzt steuerlich absetzen

Auch Zuzahlungen für Medikamente oder andere Heilmaßnahmen können berücksichtigt und in der Steuererklärung angegeben werden. Diese müssen jedoch vom Zahnarzt verschrieben werden, denn ohne Rezept werden diese Kosten nicht als unbedingt notwendig angesehen.

Auch Fahrtkosten zum Zahnarzt sind steuerlich absetzbar und werden mit 0,30 € pro gefahrenen Kilometer berechnet. Beachten Sie, dass die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung nicht steuerlich absetzbar sind.

Können Zahnarztkosten bei der Steuer zu anderen medizinischen Kosten addiert werden?

Nicht nur Zahnarztkosten, sondern auch andere Krankheitskosten gehören zu den Aufwendungen für gesundheitliche außergewöhnliche Leistungen.

Dies umfasst beispielsweise die Kosten für:

  • Eine Brille
  • Einen Rollstuhl
  • Ein Hörgerät
  • Spezielle Schuheinlagen
  • Kosten für Medikamente und Fahrtkosten für Nicht-Zahnbehandlungen

Alle Krankheitskosten, die unter die Kategorie unzumutbare Belastung zählen, können addiert und unter diesem Punkt in der Steuererklärung angegeben werden. Wenn die Summe jedoch eine zumutbare Belastung darstellt, sind die Krankheitskosten nicht steuerlich absetzbar.

Ist die Zahnzusatzversicherung steuerlich absetzbar?

Der monatliche Beitrag, den Sie an die Zahnzusatzversicherung leisten, zählt nicht zu den Aufwendungen für außergewöhnliche Leistungen. Sie können ihn somit nicht gemeinsam mit den Kosten Ihrer Zahnbehandlung steuerlich beim Finanzamt absetzen lassen.

Die Zahnzusatzversicherung stellt, wie alle anderen Leistungen an die GKV oder die PKV, eine Vorsorgeleistung dar. Für Vorsorgeleistungen ist jedoch nur ein jährlicher Betrag von 1.900 € steuerlich absetzbar. In der Regel ist dieser Betrag jedoch bereits in voller Höhe durch den Beitrag an die jeweilige Krankenversicherung abgedeckt, sodass die Zahnzusatzversicherung in der Regel nicht steuerlich berechnet wird. Für Selbstständige oder Freiberufler liegt der maximale Betrag für Vorsorgeleistung, der steuerlich absetzbar ist, bei 2.800 €. Diese haben somit höhere Chancen auf eine Steuerentlastung.

Vermeiden Sie hohe Zahnarztkosten mit einer Zahnzusatzversicherung. Diese Vorteile bietet Ihnen dentolo:

  • 2 professionelle Zahnreinigungen pro Jahr inklusive
  • Bis zu 100% Erstattung u.a. für Füllungen, Zahnersatz (u.a. Implantate, Kronen, Brücken)
  • Zusatzleistungen inklusive u.a. Vollnarkose, 100% Unfall-Zahnschutz für Kinder bis 18 Jahre
  • Monatliche Kündigung bei Nichtinanspruchnahme
  • Keine Wartezeit – Leistung ab Tag 1
  • Freie Zahnarztwahl – Noch mehr Leistung bei dentolo Zahnärzten

Zahnversicherungs-Beitrag berechnen

Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Zahnarztkosten von der Steuer absetzen können

Wenn bei Ihnen eine Zahnbehandlung ansteht, sollten Sie in jedem Fall darauf achten, nicht nur die Zahnarztrechnung, sondern auch alle anderen Belege und Quittungen aufzubewahren. Diese müssen Sie mit Ihrer Steuererklärung einreichen. Nach Abschluss der Behandlung können Sie die einzelnen Kosten, die in Verbindung mit der Zahnbehandlung entstanden sind, addieren und überprüfen, ob laut EStG eine unzumutbare Belastung vorliegt. Achten Sie auch darauf, alle Kosten innerhalb eines Kalenderjahres zu bezahlen. Erfolgt die Begleichung erst im Jahr später, kann es sein, dass Sie diesen Posten nicht zu den übrigen Kosten addieren, und somit möglicherweise nicht steuerlich geltend machen können.

Gut zu wissen: In den meisten Fällen ist es möglich, eine Vorauszahlung beim Zahnarzt zu leisten, um eine Bezahlung aller Rechnungen in einem Kalenderjahr zu gewährleisten. Somit können die gesamten Kosten der Behandlung in einer Steuererklärung angegeben werden, was selbstverständlich die Wahrscheinlichkeit einer Verringerung der Bemessungsgrundlage erhöht.

Tipps, wie Sie Ihre Zahnarztkosten in der Steuererklärung angeben können

Sie benötigen Unterstützung bei der Angabe Ihrer Zahnarztkosten in der Steuererklärung?

Selbst wenn Sie den absetzbaren Betrag bereits überschritten haben, ist es trotzdem sinnvoll, die Kosten für Ihre Zahnzusatzversicherung in der Steuererklärung anzugeben. Auch wenn die Zahnbehandlung laut Ihren Berechnungen eine zumutbare Belastung darstellt, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Möglicherweise wurden manche Kostenpunkte vergessen, deren Berücksichtigung zu einer Steuerentlastung führen könnte. Optimalerweise kontaktieren Sie das Finanzamt oder einen Steuerberater, der Sie in Ihrem konkreten Fall betreuen und Ihnen helfen kann, Zahnbehandlungskosten oder den Monatsbeitrag Ihrer Zahnzusatzversicherung in der Steuererklärung zu berücksichtigen.

Keine Steuerentlastung bei Ihrer Zahnbehandlung? Sie können trotzdem sparen: Lassen Sie Ihren Kostenvoranschlag unverbindlich und kostenlos prüfen! Profitieren Sie von einer durchschnittlichen Ersparnis von 38 %.

Häufige Patientenfragen

Kann man Zahnarztkosten in der Steuererklärung absetzen?

Zahnarztkosten können, wie alle Krankheitskosten, steuerlich geltend gemacht werden. Damit eine Erstattung erfolgt, müssen diese die Grenze der Zumutbarkeit übersteigen.

Kann man eine professionelle Zahnreinigung steuerlich absetzen?

Wenn Sie noch weitere Krankheitskosten haben, kann es sinnvoll sein, die Rechnung für die Zahnreinigung bei der Steuererklärung anzugeben. Die Kosten werden mit anderen Arztkosten addiert, sodass es wahrscheinlicher wird, dass die Grenze der Zumutbarkeit erreicht wird.

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