Kieferorthopädie: Behandlungsfelder & Kosten
Für viele zahnmedizinischen Behandlungen wird die Kieferorthopädie benötigt – doch welche Behandlungsfelder deckt dieser Bereich ab? Wann müssen Sie zum Kieferorthopäden? Und wie viel kostet eine kieferorthopädische Behandlung? Erfahren Sie hier mehr.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Kieferorthopädie?
Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin. Kieferorthopäden sind Zahnärzte, die eine zusätzliche 3-jährige Ausbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie gemacht haben. Sie behandeln Fehlstellungen des Gebisses und des Kiefers.
Kieferorthopädische Zahnbehandlungen können in jedem Lebensalter nötig sein. Bei Kindern kann eine Frühbehandlung stattfinden, wenn gravierende Fehlstellungen vorhanden sind. Andernfalls wartet man bis zum Jugendalter mit der Therapie. Aber auch im Erwachsenenalter kann ein Gebiss noch mithilfe kieferorthopädischer Maßnahmen gerichtet werden.
Exkurs: Wie funktionieren Zahnbewegungen?
Die Zähne sind nicht fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Sie sind über sehr dünne Fasern im Knochen aufgehängt. Knochen hat die Eigenschaft, sich umzubauen, wenn Druck- und Zugbelastungen auf ihn einwirken. Eine kieferorthopädische Apparatur übt diese Belastungen auf den Knochen aus. An der Stelle, an der Druck auf ihn einwirkt, baut sich der Knochen ab. Unter Zugbelastung baut er sich auf. Deshalb verschieben sich die Zähne in einer kieferorthopädischen Behandlung immer in die Richtung, in die der Druck wirkt.
Diese Eigenschaft des Knochens nutzen die Kieferorthopäden auch bei der Frühbehandlung aus. Bei diesen Behandlungsmethoden steht im Vordergrund, den Kieferknochen zum Wachstum anzuregen. So kann genug Platz für das vollständige Gebiss geschaffen werden und Oberkiefer und Unterkiefer stehen anschließend im richtigen Verhältnis zueinander.
Ist die Zahnstellung nur ein ästhetisches Problem?
Oftmals werden schiefe Zähne nur als ästhetisches Problem empfunden. Das ist allerdings nicht richtig. Eine korrekte Zahnstellung ist nicht nur wichtig für ein schönes Lächeln, sondern auch für die Funktion des Kauapparates, zur Zerkleinerung der Nahrung und für das Sprechen. Nicht zuletzt lassen sich gerade Zähne deutlich leichter reinigen, sodass sie weniger anfällig für Karies und Zahnfleischerkrankungen werden.
Was bedeutet funktionelle Kieferorthopädie?
Die funktionelle Kieferorthopädie beschäftigt sich in erster Linie damit, dass die Zähne nicht nur grade stehen, sondern auch in das System aus Kiefer und Kiefergelenk passen.
Werden die Zähne, ungeachtet der Kiefergelenke, bewegt, kann es zu Problemen im Gelenk und in der Muskulatur kommen.
Umgekehrt kann aber auch eine falsche Zahnstellung zu Kiefergelenkproblemen und Muskelverspannungen führen. Zahnfehlstellungen können Vorkontakte und Überbelastungen hervorrufen, die Schäden an den Zähnen erzeugen können. Der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie kann durch die Behandlung eine physiologische (gesunde) Zahnstellung herbeiführen, sodass die Beschwerden verschwinden und keine weiteren Schäden an Zähnen und Zahnhalteapparat entstehen.
Voraussetzung für die funktionelle Kieferorthopädie ist die Funktionsdiagnostik. Anhand dieser Diagnostik kann durch eine Therapie mit Aufbissschienen die richtige Position für das Kiefergelenk eingestellt werden. Anschließend kann der Kieferorthopäde genau planen, welche Behandlungsmaßnahmen notwendig sind, um Ihre Zähne in die physiologische Position zu bringen.
Was zählt zu kieferorthopädischen Behandlungen?
Feste und herausnehmbare Zahnspangen in der Kieferorthopädie
Je nach Befund werden in der Kieferorthopädie feste oder herausnehmbare Zahnspangen verwendet, um die Zähne zu richten. Kleine Zahnbewegungen können meistens mithilfe einer herausnehmbaren Apparatur erfolgen. Zahndrehungen oder Bewegungen über eine größere Distanz bedürfen fast immer einer festen Spange.
Welche kieferorthopädische Therapie in Ihrem Fall infrage kommt, kann der Kieferorthopäde nach eingehender Diagnostik entscheiden. Hierfür erstellt er Röntgenbilder und Modelle Ihres Kiefers, die er anschließend ausmisst. Erst dann kann er einen kieferorthopädischen Behandlungsplan erstellen.
Die Behandlung von Zahnfehlstellungen in der Kieferorthopädie
Zahnfehlstellungen werden mit Zahnspangen behoben. Die Behandlung dauert je nach Befund und kieferorthopädischer Maßnahme zwischen wenigen Monaten bis hin zu drei oder vier Jahren. Die Korrektur erfolgt meistens im Jugendalter. Aber auch im Erwachsenenalter ist eine kieferorthopädische Behandlung möglich. Allerdings werden die Kosten bei Erwachsenen in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet. Sie müssen privat bezahlt werden.
Die Behandlung von Kieferfehlstellungen in der Kieferorthopädie
Kieferfehlstellungen können nicht allein durch eine Zahnspange behoben werden. Die Kieferorthopädie wird bei Kieferfehlstellungen durch die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie unterstützt. Die Behandlung erfolgt also interdisziplinär durch Fachzahnärzte bzw. die kieferorthopädische Praxis und die Kieferchirurgie.
Zunächst werden die Zähne mit einer Spange gerichtet. Häufig passen Ober- und Unterkiefer dann nicht mehr aufeinander. Nach der Kieferorthopädie kommen die Chirurgen zum Einsatz. In einer Operation werden Ober- und Unterkiefer so ausgerichtet, dass die Zähne wieder aufeinander passen.
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Kosten von kieferorthopädischen Behandlungen
Die Kosten für eine KFO-Behandlung sind oftmals hoch. Generell ist sie als Leistung im Katalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten und die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Jedoch gibt es im Behandlungsspektrum der Kieferorthopädie auch Leistungen, die Sie als Patient privat bezahlen müssen. Hierzu gehören beispielsweise die Verwendung von weißen, keramischen Brackets oder eine feste Spange, die auf der Innenseite der Zähne befestigt wird, sodass man sie nicht sehen kann.
Kieferorthopädie - Behandlungskosten beim erwachsenen Patienten
Die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung bei erwachsenen Patienten werden von den Krankenkassen nicht erstattet.
Eine Ausnahme bildet die Korrektur von Fehlstellungen, die interdisziplinär von der Kieferorthopädie und der Kieferchirurgie behandelt werden müssen. Diese Therapie wird in den meisten Fällen von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet.
Kieferorthopädie - Behandlungskosten bei Kindern
Die Kieferorthopädie bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr wird von der Krankenkasse erstattet, wenn die Behandlung einen medizinischen Nutzen hat. 20% der Behandlungskosten müssen von den Eltern bezahlt werden. Bei Jugendlichen mit geringem Behandlungsbedarf kann es sein, dass die Kosten gar nicht übernommen werden.
Die Behandlungskosten, die die Eltern selbst tragen, werden nach einem erfolgreichen Abschluss von der Krankenversicherung erstattet. Das ist jedoch nur möglich, wenn die Patienten aktiv mitarbeiten. Bei einem Mangel an Mundhygiene und dem wiederholten Auftreten von Karies an einer festen Zahnspange kann es sein, dass die Therapie abgebrochen werden muss. Auch wenn Patienten eine lose Zahnspange nicht regelmäßig tragen, wird die Behandlung gestoppt. Beides führt zu einer Nicht-Erstattung der Behandlungskosten durch die gesetzlichen Kassen.
Folgende Vorteile bietet Ihnen dentolo:
- Ohne Wartezeit rückwirkend abgesichert (bis zu 6 Monate): Auch bei angeratenen oder laufenden Behandlungen und fehlenden Zähnen
- Bis zu 1.500 Euro AKUT-Soforthilfe (50% im ersten Jahr)
- Bis zu 100% Erstattung für 2 professionelle Zahnreinigungen pro Jahr inklusive
- Bis zu 100% Erstattung u.a. für Füllungen, Zahnersatz (u.a. Implantate, Kronen, Brücken)
- Zusatzleistungen inklusive u.a. Vollnarkose, 100% Unfall-Zahnschutz für Kinder bis 18 Jahre
- Monatliche Kündigung bei Nichtinanspruchnahme (gilt nicht für AKUT)
- Keine Wartezeit – Leistung ab Tag 1
- Freie Zahnarztwahl – ei dentolo Zahnärzt:innen erhalten Sie je nach Tarif höhere Erstattungsleistungen als bei Zahnärzt:innen außerhalb des Netzwerks
Häufige Patientenfragen
Was gehört alles zur Kieferorthopädie?
Die Kieferorthopädie beschäftigt sich in erster Linie mit der Korrektur von Zahnfehlstellungen.
Neben Zahnfehlstellung werden auch Kieferfehlstellungen, Kiefergelenkprobleme, Tinnitus oder Schnarchprobleme behandelt.
Wie viel bezahlt die Krankenkasse für die Kieferorthopädie?
Die gesetzliche Krankenkasse bezahlt 80 % der Behandlungskosten. Bei 20 % müssen die Eltern in Vorkasse gehen. Bei erfolgreichem Behandlungsabschluss erstattet die Krankenkasse die Vorausleistung an die Eltern zurück. Beim zweiten Kind erhöht sich der Anteil der gesetzlichen Krankenkassen auf 90 %.
Wann (in welchem Alter) braucht man Kieferorthopädie?
Der richtige Zeitpunkt für den Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung ist individuell unterschiedlich. Bei geringen Fehlstellungen ist ein Behandlungsbeginn im Jugendalter optimal. Schwerwiegendere Fehlstellungen sollten schon im Alter ab 6 Jahren behandelt werden. Bitte fragen Sie hier Ihren Zahnarzt. Er wird Ihnen sagen können, ob Sie sich, oder Ihr Kind, beim Kieferorthopäden vorstellen sollten.