Wenn Kinder Karies haben: Entstehung, Vorbeugung & Behandlung
Auch Kinder-Zähne können an Karies erkranken. Das ist ein Problem: Denn gerade bei kleinen Kindern ist die Behandlung oft schwierig. Darum sollten am besten erst gar keine Löcher in den Milchzähnen entstehen. Erfahren Sie hier, wie Sie Karies bei Ihrem Kind verhindern.
Inhaltsverzeichnis
Wie entsteht Karies an Milchzähnen?
Karies ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Wenn Löcher bei Kindern auftreten, haben sie sich meistens schon als Kleinkind mit den entsprechenden Bakterien angesteckt.
1. Schritt: Die Ansteckung mit Karies
Die Ansteckung geschieht beim Speichelaustausch. Jedes Mal, wenn Sie beispielsweise den Löffel des Kindes ablecken, gelangen kleine Mengen Speichel in den Kindermund. Der Speichel enthält Bakterien, die Karies verursachen können.
2. Schritt: Vermehrung der Bakterien
Selbst wenn noch keine Zähne im Mund Ihres Kindes sind, können sich die Bakterien vermehren. Besonders wohlfühlen sich Bakterien, wenn sie mit Zucker gefüttert werden und Zeit haben, um sich auszubreiten.
3. Schritt: Entstehen der Löcher
Wenn dann die ersten Zähnchen durch das Zahnfleisch kommen, setzen sich die Mikroorganismen auf die Zähne. Nimmt Ihr Kind jetzt Zucker zu sich, wird Säure produziert, die den Zahnschmelz angreift. Einen kurzen Säureangriff können die Milchzähne aushalten, wirkt die Säure aber über eine längere Zeit ein, entstehen Löcher.
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Zucker & schlechte Zahnhygiene: Die Basis für Karies bei Kindern
Die Entstehung von Karies setzt vier Faktoren voraus:
- es müssen Bakterien vorhanden sein
- es sind Zähne im Mund
- die Bakterien benötigen Zucker
- die durch die Bakterien erzeugte Säure muss über einen längeren Zeitraum wirken
Gerade kariöse Milchzähne werden oft durch einen starken Zuckerkonsum hervorgerufen. Kommt dann noch eine schlechte Zahnpflege hinzu, sind Löcher vorprogrammiert.
Gesunde Milchzähne: So verhindern Sie Karies bei Kindern
1. Regelmäßiges Zähneputzen
Genau wie beim Erwachsenen ist auch bei Kindern eine gute Mundhygiene das A und O für gesunde Zähne. Egal ob Milchzähne oder bleibende Zähne: Zahnbelag und Mikroorganismen müssen beim Zähneputzen entfernt werden.
Weitere Tipps zur Zahnpflege der Milchzähne erhalten Sie hier.
2. Ansteckung mit Karies verhindern
Um Karies an Milchzähnen zu vermeiden, ist es essenziell, dass sich Kinder nicht bei ihren Eltern anstecken. Deshalb sollten Eltern unbedingt vermeiden, ihren eigenen Speichel in den Mund des Kindes zu bringen. Da sich die Mundflora erst in den ersten Lebensjahren manifestiert und noch nicht genügend positive Mikroorganismen vorhanden sind, haben Karieskeime es sehr leicht sich einzunisten.
Lecken Sie deshalb weder den Löffel noch den Schnuller Ihres Kindes ab.
3. Keine süßen Getränke aus Nuckelflaschen
Kleinkinder nehmen zuckerhaltige Getränke, wie Saft, meistens durch eine Trinkflasche auf. Da der Zucker so direkt auf die Zähne trifft und die Trinköffnung über einen längeren Zeitraum im Mund des Kindes verweilt, haben die Mikroorganismen viel Zeit, um den Zucker der Getränke zu verdauen. Die entstehende Säure schädigt den Zahnschmelz.
Insbesondere wenn Kleinkinder mit einem zuckerhaltigen Getränk in der Flasche einschlafen, können die Mikroorganismen den Zucker die komplette Nacht lang zu Säure verarbeiten und die Zähne angreifen. Dieser nächtliche Konsum von zuckerhaltigen Getränken durch eine Nuckelflasche erhöht das Kariesrisiko ungemein. Dieser Karies durch nächtliches Nuckeln an süßen Getränken nennt sich "Nursing-Bottle-Syndrom".
Um das Kariesrisiko möglichst gering zu halten, ist es empfehlenswert, Ihrem Kind gar keine süßen Getränke, wie Limonaden oder Säfte, zu trinken zu geben. Zusätzlich sollten Sie unbedingt vermeiden, dass zuckerhaltige Getränke über einen langen Zeitraum, wie z.B. nachts, auf die Zähne Ihres Kindes einwirken können.
4. Früherkennungs-Untersuchungen wahrnehmen
Seit 2016 gibt es eine neue Kinderrichtlinie. Diese beinhaltet zwei Früherkennungs-Untersuchungen jährlich für Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren, für die ein zahnärztlicher Kinderpass ausgegeben wird.
In den Untersuchungen können sich die Kinder zum einen an den Zahnarztbesuch gewöhnen und zum anderen werden die Zähnchen bei Bedarf gereinigt und fluoridiert. Zusätzlich erfolgt eine detaillierte Beratung der Eltern.
5. Ab 6 Jahren zur Individualprophylaxe beim Zahnarzt
Ab dem 6. Lebensjahr sollten Kinder mindestens zweimal im Jahr zur Prophylaxe zumZahnarzt gehen.
Hier wird Ihnen erklärt, wie sie sich am besten die Zähne putzen und die Zahnpflege optimiert werden kann. Unter Umständen werden kleinste Löcher zudem frühzeitig erkannt und behandelt. Außerdem kann der Zahnarzt entscheiden, ob eine Versiegelung der bleibenden Backenzähne notwendig ist, um Löcher zu vermeiden.
Zusammenfassung: Achten Sie auf die Kinder-Zähne
Gerade bei Kindern ist die Therapie von Karies häufig nicht einfach. Deshalb sollten Sie als Eltern sehr gut auf die Kinder-Zähne achten. Regelmäßiges Zähneputzen und ein reduzierter Zuckerkonsum können die Entstehung von Karies verhindern.
Bitte beachten Sie zudem, dass Kinder erst ab einem Alter von 8 Jahren in der Lage sind, sich die Zähne selbst zu putzen. Jüngere Kinder benötigen die Hilfe Ihrer Eltern, um die Zähne gründlich zu reinigen.
Lesen Sie hier, was Sie über Milchzähne sonst noch wissen sollten.
Die Therapie von Karies an Milchzähnen
Da Milchzähne zu einem bestimmten Zeitpunkt von alleine ausfallen, unterscheidet sich die Behandlung von Karies an Kinder-Zähnen von der von Erwachsenen-Zähnen. Man unterscheidet aber, wie auch beim Erwachsenen, zwischen zahnerhaltenden Maßnahmen und der Entfernung des Zahnes.
Zahnerhaltende Maßnahmen: Füllungen, Kronen & Co.
Das Ziel von zahnerhaltenden Maßnahmen ist es, den betroffenen Zahn so lange wie möglich im Mund des Kindes zu belassen. Im besten Fall fällt er von alleine aus.
Milchzähne, die von einer kleinen Karies befallen sind, können mit einer Füllung behandelt werden. Häufig verwenden Zahnärzte andere Füllungsmaterialien für Milchzähne als für bleibende Zähne. Diese Materialien sind während der Verarbeitung nicht so anfällig gegen Feuchtigkeit und können schneller eingebracht werden. Füllungen können bei Kindern fast immer ohne Betäubung gelegt werden.
Liegt eine sehr tiefe Karies vor, kann es sein, dass Keime in den Zahnnerv eingedrungen sind. In diesem Fall muss ein Teil des Zahnnervs entfernt werden. Der Zahnarzt öffnet den Zahn unter Betäubung und entfernt den oberen Teil des Nervs. Anschließend bringt er ein Medikament ein und verschließt den Zahn wieder.
Manchmal kann der Zahnarzt nicht die komplette Karies entfernen, ohne den Nerv zu eröffnen, oder das Kind verweigert die Behandlung mit dem Bohrer. In diesem Fall kommen Kinderkronen zum Einsatz. Dafür wird der Zahn zunächst gereinigt. Anschließend hat der Zahnarzt eine Auswahl an vorgefertigten Stahlkronen, aus denen er die passende Krone wählt. Diese wird anschließend auf den betroffenen Zahn geklebt. Die Form der Therapie hat den Vorteil, dass die Karies versiegelt wird. Die unter der Krone verbleibende Karies wird also inaktiv und der Milchzahn kann im Kindermund verbleiben, bis er ausfällt.
Die Entfernung des Zahnes
Milchzähne, deren Zahnnerv abgestorben ist, verursachen häufig wiederkehrende Entzündungen. Diese können mit Schmerzen, Schwellungen und Fieber einhergehen. Milchzähne, die wiederholt Entzündungen verursachen, sollten entfernt werden. Bei den meisten Kindern kann eine Zahnextraktion in lokaler Betäubung erfolgen. In Ausnahmefällen ist eine Betäubung oder Narkose für den Eingriff notwendig.
Behandlung unter Narkose
Da Kinder den Sinn der Behandlung oft noch nicht verstehen, muss der Zahnarzt besonders einfühlsam sein. Ist eine Behandlung trotzdem nicht möglich, kann sie in Narkose erfolgen. Diese muss häufig von den Eltern bezahlt werden. Aufgrund des Risikos einer Narkose sollte diese aber nur in Ausnahmefällen erfolgen. Alternativen zur Vollnarkose sind Lachgas oder Hypnose.