Dritte Zähne – welche Möglichkeiten gibt es?
Die meisten Menschen verlieren im Laufe ihres Lebens mehrere eigene Zähne – und brauchen dann die "Dritten". Doch was genau ist damit eigentlich gemeint? Und welche Möglichkeiten gibt es für Sie, wenn Sie dritte Zähne benötigen?
Inhaltsverzeichnis
Dritte Zähne – was ist das eigentlich?
Mit "dritten Zähnen" ist grundsätzlich jede Form von Zahnprothesen oder von Zahnersatz gemeint. Die ersten festen Zähne sind die Milchzähne, die zweiten sind die Bleibenden und die dritten Zähne sind alle künstlichen Zähne, die nach dem Zahnverlust eingesetzt werden.
Welche Arten von dritten Zähnen gibt es?
Es wird zunächst zwischen festsitzendem Zahnersatz und herausnehmbaren Prothesen sowie Hybridprothesen unterschieden.
1. Der festsitzende Zahnersatz ist entweder eine Brücke mit echten Zähnen als Pfeiler oder eine Implantat-getragene Brücke.
2. Die herausnehmbare Prothese ist entweder eine Totalprothese, auch Vollprothese genannt oder eine Teilprothese. Eine Vollprothese ersetzt alle Zähne eines Kiefers, Teilprothesen kommen zum Einsatz, wenn noch Restzähne vorhanden sind, die Lücken aber ungeeignet oder zu groß für Brücken sind. Teilprothesen halten an den Restzähnen über Klammern, Geschiebe oder Doppelkronen. Klammerprothesen gehören zur Regelversorgung. An dieser Regelversorgung wird der Festzuschuss der Krankenkasse bemessen.
3. Hybridprothesen sind eine besondere Form der dritten Zähne. Sie werden an einzelnen Restzähnen oder Implantaten verankert und sind zwischen herausnehmbarem Zahnersatz und festsitzendem Zahnersatz einzuordnen.
Festsitzende dritte Zähne: Implantatbrücke & Co.
Dieser Zahnersatz eignet sich sehr gut zum Ersatz einzelner oder weniger Zähne in einer Reihe.
Eine Zahnbrücke wird auf mindestens zwei Pfeilern befestigt. Diese Pfeiler können eigene Zähne sein, die beim Zahnarzt beschliffen und dann überkront werden.
Von einer Implantatbrücke spricht man, wenn keine echten Zähne vorhanden sind und die Zahnbrücken auf Implantaten verankert werden.
Eine spezielle Form sind Verbundbrücken, die gleichzeitig auf Implantaten und natürlichen Zähnen verankert sind. Diese Art der Brücke sollte nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, da die Verbindung zwischen Zahn und Implantat die Eigenbeweglichkeit des Zahnes einschränkt, was zu Problemen führen kann.
Vorteile und Nachteile des festsitzenden Zahnersatzes
Ein festsitzender Zahnersatz ist komfortabel, hat aber nicht nur Vorteile.
Die größten Vorteile von festsitzenden dritten Zähne
- Der feste Sitz im Mund wird als sehr angenehm empfunden
- Die dritten Zähne sind fest auf den Zähnen oder über Implantate im Kiefer verankert
- Sie fühlen sich fast an wie echte Zähne
- Sie können so gestaltet werden, dass sie aussehen wie echte Zähne, sie sind ästhetisch sehr hochwertig
- Für eine Brücke auf echten Zähnen wird ein großer Teil der Kosten von der Krankenkasse übernommen. Dies gilt allerdings nur für metallenes Material, das im Frontzahnbereich mit einer zahnfarbenen Verblendung abgedeckt ist
Die größten Nachteile von festsitzenden dritten Zähne
- Es müssen entweder echte Zähne beschliffen werden, was Verlust von natürlicher Zahnsubstanz bedeutet
- oder Sie benötigen Implantate, die sehr teuer sind und nicht von der Krankenkasse bezuschusst werden
- Ein Nachteil der Verbundbrücke ist die Gefahr, dass sich die unterschiedliche Verankerung im Knochen von Implantat und Echtzahn gegenseitig negativ beeinflussen kann.
- Durch das Beschleifen der Zähne kann es zu Empfindlichkeiten und Reizungen des Zahnnervs kommen.
Besonderheit der Implantate
Implantate sind nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Es muss ausreichend Kieferknochen vorhanden sein, um ein Implantat sicher verankern zu können. Auch darf der Kieferknochen nicht entzündet sein, andernfalls muss zunächst eine Parodontitis-Behandlung durchgeführt werden.
Wenn zu wenig Knochen vorhanden ist, ist möglicherweise ein Knochenaufbau notwendig um Implantate stabil setzen zu können. Dieser ist allerdings teuer und wird nicht von der Krankenkasse übernommen.
Herausnehmbare dritte Zähne: Vollprothese
Wenn alle eigenen festen Zähne verloren gegangen sind, kommen sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer Totalprothesen oder Vollprothesen als dritte Zähne in Frage.
Die Prothese besteht aus einer Basis aus Kunststoff in der Farbe Ihres Zahnfleisches und den darin sitzenden Kunststoffzähne. Diese sind konfektioniert und können aus einer großen Palette an Farben und Formen entsprechend Ihrer Wünsche ausgewählt werden. Diese Prothesen halten nur durch Saugkraft und Speichel als "Kleber" ohne weitere Verankerung an der Schleimhaut über dem Kieferknochen. Aufgrund dessen ist es bei der Vollprothese oft schwierig, einen sicheren Halt zu erzielen, mit dem Patienten problemlos essen und sprechen können.
Vorteile und Nachteile der Vollprothese
Herausnehmbare dritte Zähne: Vorteile der Vollprothese
- Mindestens die Hälfte der Kosten werden von der Kasse übernommen
- Die Versorgung geht relativ schnell, ist verhältnismäßig unkompliziert und für Sie mit wenig Aufwand verbunden.
Herausnehmbare dritte Zähne: Nachteile der Vollprothese
- Diese Prothesen sitzen oft nicht gut
- Sie fühlen sich anders an als feste Zähne
- Besonders im Unterkiefer ist der Sitz oft sehr unsicher, gerade wenn sich der Knochen stark abgebaut hat, oft wird aber auch im Oberkiefer Haftcreme benötigt.
Tipps zur Reinigung Ihrer Prothese
Wie ein besserer Halt der Vollprothese möglich ist
Sollte Ihre Vollprothese keinen guten Sitz haben, sprechen Sie unbedingt Ihren Zahnarzt darauf an. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, den Halt zu verbessern, auch ohne Haftcreme.
Häufig ist eine Unterfütterung eine Lösung. Dabei wird Ihre Prothese aufgefüllt, sodass sie Ihrem Kiefer und dem Zahnfleisch besser anliegt. Die Kasse übernimmt einen Teil der Kosten alle zwei Jahre. Manche Prothesen haben auch einen zu langen oder zu kurzen Rand, der keine ausreichenden Saugwirkung ermöglicht. Nach einigen Jahren der Tragezeit ist es auch gut möglich, dass Sie einfach eine neue Prothese benötigen.
Vielleicht kommt für Sie auch eine Hybridprothese auf Implantaten in Frage. Auch das Behandlungskonzept All-on-4 oder All-on-6 könnte interessant für Sie sein – Ihr Zahnarzt berät Sie gerne dazu.
Kosten für die dritten Zähne jetzt absichern
Herausnehmbare dritte Zähne: Teilprothese
Diese Prothese ersetzt nur einen Teil der natürlichen Zähne und wird über Klammern an den noch vorhandenen Restzähnen befestigt.
In ihrem Aussehen ähnelt sie der Totalprothese: Auch hier besteht die Basis aus rosa Kunststoff mit konfektionierten Kunststoffzähnen. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass die Teilprothese ein Metallgerüst hat, damit sie bruchfester wird. Ihre Klammern werden aus Metall gegossen, die im sichtbaren Bereich oft deutlich ins Auge fallen. Aus diesem Grund wünschen sich viele Patienten eine Alternative wie Implantate oder eine Hybridprothese.
Je nach Situation im Mund ist der Halt oft gut, manchmal kippeln die Prothesen jedoch beim Kauen oder hebeln sich bei bestimmten Bewegungen, vor allem im Unterkiefer, aus. Auch hier kann oft mit einer Unterfütterung eine Verbesserung herbeigeführt werden – fragen Sie Ihren Zahnarzt um Rat.
Vorteile und Nachteile der Teilprothese
Herausnehmbare dritte Zähne: Vorteile der Teilprothese
- Die Zahnprothese mit Klammern wird zu einem großen Teil von der Krankenkasse übernommen
- Die Restzähne müssen bei diesen Zahnprothesen, wenn überhaupt, nur minimal beschliffen werden
- Sie bekommen zügig und unkompliziert einen langlebigen Zahnersatz
- Prothesen können einfach repariert werden, sollten sie einmal beschädigt werden
Herausnehmbare dritte Zähne: Nachteile der Teilprothese
- Viele Patienten sind mit der Ästhetik und dem Sitz der Klammerprothesen nicht zufrieden. Eine Alternative kann die Hybridprothese sein.
- Es können sich Druckstellen bilden
Der Mittelweg für dritte Zähne: Die Hybridprothese
Unter Hybridprothese wird eine Zahnprothese verstanden, die herausnehmbar ist, sich aber wie eine festsitzende Prothese anfühlt.
Es gibt die Möglichkeit, diese Prothese über spezielle Doppelkronen an Restzähnen zu befestigen oder bei zahnlosen Patienten an Implantaten. Bei der Befestigung an den Restzähnen wird von Teleskopprothesen gesprochen. Diese Zahnprothesen sind eine hervorragende Möglichkeit für Patienten, die mit den sichtbaren Klammern und dem Sitz der Klammerprothesen nicht zufrieden sind. Allerdings wird nur ein kleiner Anteil von der Kasse übernommen. Sie erhalten wie immer nur den Festzuschuss für die entsprechende Regelversorgung und müssen die Differenz selbst übernehmen.
Auch für zahnlose Patienten kann eine Hybridprothese in Frage kommen. Über Zahnimplantate wird die Prothese dann ähnlich wie die Teleskopprothese im Kiefer verankert.
Vorteile und Nachteile der Hybridprothese
Vorteile der Hybridprothese als dritte Zähne
- Insgesamt sind die Hybridprothesen ein guter Kompromiss zwischen den Vorteilen des festsitzenden und den Nachteilen des herausnehmbaren Zahnersatzes.
- Sie haben einen ausgesprochen guten Halt und sind deutlich günstiger, als eine Versorgung, die sich vollständig auf Implantate stützt.
Nachteile der Hybridprothese als dritte Zähne
- Diese Zahnprothesen gehören nicht zur Regelversorgung
- Der Großteil der Kosten wird nicht übernommen
- Es können Druckstellen entstehen
- Zahnhartsubstanz geht durch das Beschleifen der Zähne verloren
Fazit: Welche Möglichkeit der "Dritten" ist die beste für Sie?
Die eigenen Zähne sind immer die Besten. Sollten Sie trotzdem auf dritte Zähne angewiesen sein, gibt es diverse Möglichkeiten für jeden Geldbeutel. Außerdem müssen Sie bedenken, dass nicht jeder die gleichen Anforderungen und Wünsche an Zahnersatz hat. Es gibt es sehr viele Patienten, die wunderbar mit einer normalen Prothese zurecht kommen, andere hingegen empfinden dies als störend. Deshalb ist es wichtig zu überlegen, welchen Anspruch Sie an einen Zahnersatz haben.
Natürlich spielen auch die Kosten eine Rolle. Sollten Sie hier eine Absicherung oder Unterstützung wünschen, kann eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll sein.
Die Zahnzusatzversicherung von dentolo bietet folgende Vorteile:
- Ohne Wartezeit rückwirkend abgesichert (bis zu 6 Monate): Auch bei angeratenen oder laufenden Behandlungen und fehlenden Zähnen
- Bis zu 1.500 Euro AKUT-Soforthilfe (50% im ersten Jahr)
- Bis zu 100% Erstattung für 2 professionelle Zahnreinigungen pro Jahr inklusive
- Bis zu 100% Erstattung u.a. für Füllungen, Zahnersatz (u.a. Implantate, Kronen, Brücken)
- Zusatzleistungen inklusive u.a. Vollnarkose, 100% Unfall-Zahnschutz für Kinder bis 18 Jahre
- Monatliche Kündigung bei Nichtinanspruchnahme (gilt nicht für AKUT)
- Keine Wartezeit – Leistung ab Tag 1
- Freie Zahnarztwahl – Bei dentolo Zahnärzt:innen erhalten Sie je nach Tarif höhere Erstattungsleistungen als bei Zahnärzt:innen außerhalb des Netzwerks
Häufige Patientenfragen
Muss man die Prothese auch nachts tragen?
Viele Patienten lagern ihre Prothese nachts in einem Wasserglas. Bei Vollprothesen ist das kein Problem, bei Teilprothesen jedoch ist es oft sinnvoll, den Zahnersatz auch nachts zu tragen. Die natürlichen Zähne sind so im Knochen verankert, dass sie sich ganz leicht bewegen können. Übernachtet die Prothese im Wasserglas, kann es passieren, dass sie am nächsten morgen nicht mehr optimal passt oder das Einsetzen zu Druck oder Schmerzen führt.
Wie teuer sind feste dritte Zähne an einem Tag?
Feste dritte Zähne an einem Tag werden über mindestens 4 Implantate in Ihrem Kiefer befestigt. Anschließend wird ein festsitzender Ersatz auf diesen Implantaten befestigt. Die Kosten für diesen Zahnersatz können je nach Aufwand pro Kiefer zwischen 9000 € und 16000 € betragen.
Wie hält eine Totalprothese?
Eine Totalprothese liegt eng auf der Mundschleimhaut. Durch einen dünnen Flüssigkeitsfilm zwischen Prothese und Zahnersatz kann sich die Prothese am Zahnfleisch festsaugen. Zusätzlich stützt die Muskulatur die Prothese. Im Oberkiefer halten Vollprothesen meistens besser als im Unterkiefer.